Und das kommt vom schönen Wort honorieren. Dieses hat eine noch schönere Bedeutung, die da besagt:
Etwas wird anerkannt, gewürdigt, belohnt.
Für freie Werbetexter heißt das, mir zollt jemand Anerkennung. Nämlich für meine gute Arbeit. Und diese wird so entsprechend veranschlagt.
Die lassen sich entsprechend an gewisse Kundenfaktoren anpassen, ja, ein bisschen dehnbar sind sie schon. Auch der Texterverband nennt in seinen Honorarempfehlungen für diverse Textdienstleistungen natürlich Mindest-, Mittel- oder Höchstforderungen, die man verlangen kann.
Nach fast 20 Jahren Berufserfahrung auf dem Gebiet muss ich allerdings sagen, meine Worte lassen sich nicht in 0,17 Cent pro "Stück" aufwiegen oder der Stundensatz mal eben um 10 Euro verringern.
Meine Texte verkaufen. Und das tun sie gut.
Wer mit "billig" eingekauften Inhalten sparen will, wird am Ende merken, dass er drauf zahlt, weil die Wirkung und damit der gewünschte Erfolg ausbleiben.
Und, mal ehrlich: Würde Ihnen Ihre Arbeit noch Spaß machen, wenn Sie sogar vom Mindestlohn abrücken müssten oder Ihnen jemand die Marge kürzt?
Da kann die Motivation schon mal auf der Strecke bleiben ... und das ist nicht gut für alle Beteiligten.
Deshalb verzichte ich lieber auf eine Zusammenarbeit ...
Womit wir beim anderen Lieblings-Doppelseufz-Thema wären: dem Probetext. Dem unbezahlten.
(Es gab auch schon fantastische Angebote, in denen der Auftraggeber von vorneherein die magischen Worte sprach, "Natürlich zahlen wir dafür!")
Gemeint sind die Annahmen, eine Texterdienstleistung unterschiede sich gänzlich zum Wert eines Brötchens, eines Pfund Metts oder einer Frisur.
Hm, mal kurz nachdenken. Oh. Diese Drei bekommt man ja auch nicht kostenlos im Geschäft. Versuchen Sie's mal - Sie werden nicht nur Lacher ernten ...
... Und einen Probetext bekomme ich natürlich auch, oder?"
Die Lösung für Frage 2: Referenztexte. Die hat ja schon mal jemand honoriert.
© Christine Sehle 2023. Alle Rechte vorbehalten.